Herzlichen Glückwunsch liebe Mel!
Ein Geschenk mit Bier ist sicher keine große Überraschung, aber hinter dem Sechserträger voller Leckereien verbirgt sich noch mehr:
Und während ihr mögliche Teilnehmer und einen geeigneten Termin mit Bedacht auswählt, könnt ihr euch schon einmal an den folgenden sechs Bierspezialitäten erfreuen!
Lieber Waldi: Em Dackelsche
Waldi aus Köln-Sülz hat mich zuletzt immer wieder mit modernen Bierstilen überzeugt, diesmal greift er aber ganz tief in die kölsche Biertradition. Em Dackelsche ist ein Wiess, gewissermaßen die unfiltrierte Urform des heute in der Domstadt allgegenwärtigen Kölsch. Es hat eine deutliche Weizennote und dazu eine elegante Hopfenfrische, die das Dackelsche ähnlich gut trinkbar macht wie das Kölsch. Es versteht sich als Ode an den Köbes, den schlagfertigen Kellner in jeder ordentlichen Kölschkneipe und auch der gekrönte Waldi macht mit dem Kranz in der Pfote eine super Figur.
Wiess, 4,8% alc.
Maisel & Friends: Hoppy Hell
Bei der Brauerei Maisel aus Bayreuth werden in vierter Generation vor allem Weißbiere gebraut. Doch seit einigen Jahren widmet man sich dort unter dem Label „Maisel & Friends“ auch kreativen Bieren. Das Hoppy Hell ist ein klassisches bayerisches Helles mit fruchtiger Hopfennote. Gerade erst gewann es die Silbermedaille in der Kategorie Hoppy Lager beim World Beer Cup in den USA, der Bier-Weltmeisterschaft.
Hopfengestopftes Lager, 5,3%
Espiga (ESP): Hop Collection Mosaic
Das spanische Wort Espiga bedeutet Ähre, hier steht jedoch der Hopfen im Vordergrund. In der Hop Collection wollen die Brauer aus der Nähe von Barcelona jeweils einen Hopfen ins Schaufenster stellen. In diesem Fall ist es der Mosaic-Hopfen, der zwar erst im Jahr 2012 offiziell zugelassen wurde, heute aber einer der bekanntesten Aromahopfen aus den USA ist. Er eignet sich besonders gut für fruchtige Pale Ales und India Pale Ales. Es dominieren vorne intensive Zitrusnoten und Grapefruit, die auch eine durchaus spürbare Bitterkeit mitbringt. Dazu blumige Aromen und eine tolle frische Note, die das Bier zu einem perfekten Sommergetränk machen.
Pale Ale, 5,5% Alc.
Totenhopfen / Bahnhof Cues / Stairs & Roses: Hop da Grape
Wer an die Mosel denkt, kommt nicht direkt aufs Bier. Hier dominiert der Wein, insbesondere der Riesling. Mir als Biersommelier liegt es am Herzen, diese beiden Genusswelten zu verbinden und das funktioniert ausgezeichnet.
Bier-Wein-Hybride sind derzeit im Trend, hier aber immer noch selten. Gleich drei Kreative haben sich nun für ein Mosel Grape Ale zusammengetan. Von Stairs n’Roses aus Kinheim stammen die Cabernet Blanc Trauben und die Idee, ein gemeinsames Bier mit Totenhopfen aus Luxemburg zu machen. Gebraut wurde im Bahnhof Cues in Bernkastel Kues, fertig war der Startschuss zu einem spannenden Projekt, das einige Überraschungen bietet.
Der fruchtig-duftende Cabernet Blanc ist vor allem in der Nase sehr präsent und bringt eine spritzige Säure mit. Doch auch der Biercharakter ist spürbar, sorgt für einen weicheren Körper und so ergibt sich ein sehr erfrischendes, sommerliches Bier.
Grape Ale, 6,39% Alc.
Rodenbach (BEL): Grand Cru
Neben den Lambics aus der Region Brüssel gibt es in Flandern eine zweite traditionelle Art von Sauerbieren, die je nach Region Oud Bruin oder Flanders Red genannt werden. Zunächst wird ein Bier über einen längeren Zeitraum in Eichenholzfässern gereift und später für eine zweite Gärung mit Jungbier geblendet. Dies ergibt dunkle Biere mit rötlichem Schimmer. Die Nase ist intensiv fruchtig, aber schon hier lassen sich die Holznoten erahnen. Diese verleihen dem Bier einen kräftigen Körper, Noten von Vanille und Rosinen, die zusammen mit der feinen Säure an reifen Balsamico erinnern. Ein edles Bier.
Oud Bruin, 6% alc.
St. Bernardus (BEL): Abt 12
Ich werde oft nach meinen Lieblingsbieren gefragt und Abt 12 ist da sicherlich in der ganz engen Auswahl. Zum ersten Mal 1946 nach einem Rezept der Mönche aus Westvleteren gebraut, unterscheidet es sich vom Westvleteren XII durch das Wasser und die Hefe. Hier wird noch die Alte Hefe aus Westvleteren benutzt, während man dort seit den 90ern auf die Westmalle-Hefe setzt.
Schon optisch bin ich begeistert, es ist kastanienfarben mit wunderbar cremigem Schaum. Das Aroma ist dezent mit Brot und Karamell, am Gaumen entfaltet sich ein weiches, wärmendes Gefühl mit kandierten Früchten, mildem Rumtopf, Schokolade und Karamell. Die Süße ist da, aber nicht klebrig und störend, dafür sorgt eine angenehme Karbonisierung für eine überraschend frische Note, die durch ein klein wenig Salz aus dem Wasser unterstrichen wird. Der Alkohol ist perfekt eingebunden. Ein Bier wie eine Offenbarung, die am Ende aber verkündet, hey, es ist nur Bier.
Quadrupel, 10% alc.