Ich habe die ganz großen Musikfestivals bislang meist gemieden, trotzdem habe ich keine Sekunde gezögert, als das Angebot kam, für die Camba Bavaria beim Summer Breeze Festival in Dinkelsbühl zu arbeiten. Das Summer Breeze ist mit rund 40.000 Besuchern nach Wacken das zweitgrößte Metalfestival des Landes und präsentierte auf vier Bühnen die Crèmè de la Crèmè der Szene, darunter einige Favoriten von mir.
Die Camba ist schon seit einigen Jahren auf dem Festival vertreten, doch zum ersten Mal durfte sie sich diesmal nicht allein im VIP-Bereich präsentieren, sondern öffnete den Stand auch nach außen hin, direkt an der „Autobahn“, die die beiden großen Bühnen miteinander verbindet. So gab es viel Laufkundschaft, die erst einmal vorsichtig die Lage sondierte, doch mehr und mehr Gefallen an den Craftbieren vom Chiemsee fand.
Überhaupt ist das Summer Breeze in Sachen Bier sehr gut aufgestellt. Das Standardbier ist Mönchshof, das gibt es sicher Festivals mit deutlich schlechteren Alternativen. Außerdem gab es noch einen Stand der lokalen Hauf-Brauerei, die ihr Weissbier ausschenkte.
Der Camba blieben die Craftbiere vorbehalten, was bei einem sehr internationalen Publikum sicherlich eine große Chance darstellt. Gäste aus Skandinavien, England oder Benelux sind an Craftbiere gewöhnt und nicht nur sie freuten sich sichtlich über die ungeahnten Alternativen.
Angesichts der Hitzewelle haben wir uns für eine eher hopfenlastige Auswahl entschieden. Wir starteten mit Hopla, einem hopfengestopften Lager, 4 Sessions, einem Session Pale Ale, dem Session IPA Bavarian Summer, IPA und dem kräftigen Amber. Sobald die Dunkelheit angebrochen war, hatte der Black Shark seinen großen Auftritt. Das bissige, tiefdunkle Black IPA mit 8,5% Alkohol gewann gleich eine große Fangemeinde, die sich gefreut haben dürfte, als das Wetter umschlug und wir den giftigen Hai den ganzen Tag an den Hahn brachten. Hopla war das erste Bier, das ausgetrunken wurde, ersetzt wurde es durch das Chiemsee Pale. Amber wurde ersetzt durch die Hop Gun, einem kräftig gehopften Brown Ale.
Die Biere kamen durch die Bank gut an und es ergaben sich viele interessante Fachgespräche rund um Bier und Musik. Gerade als der Regen über das Festival hereinbrach und das Gelände in eine schlüpfrige Schlammwüste verwandelte, kam unser überdachter Stand vielen für eine kurze und manchmal längere Regenpause sehr gelegen.
Für den Veranstalter durfte ich zusammen mit meiner Kollegin Barbara noch ein Sponsorentasting mit vier Camba-Bieren moderieren. Das war das wahrscheinlich verrückteste Tasting, das ich je machen durfte. Direkt gegenüber von der mächtigen Main Stage dröhnte der düstere Black Metal von Dark Funeral aus Schweden durch den Raum, verständlich machen konnte ich mich nur dank Mikro und Headset bei den etwa 60 Zuhörern. Auch hier entschieden wir uns für ein sehr hopfiges Lineup mit Jagerweisse, Hopla, IPA und Amber. Auch hier kamen die Biere gut an und beim ein oder anderen Bier diskutierten wir noch lange mit den Teilnehmern.
Das Summer Breeze 2022 mit der Camba Bavaria hat wirklich riesigen Spaß gemacht. Das vierköpfige Team im Stand hat super zusammengearbeitet, wodurch jeder auch die Möglichkeit bekam, den Konzerten seiner Bands beizuwohnen. Mal gucken wo ich darüber noch was schreibe.